Mit unseren Dämmprodukten sind wir ein wichtiges Bindeglied bei der Verwirklichung von Passivhäusern. Gleichzeitig ergreifen wir Maßnahmen, um unsere eigenen CO2-Emissionen und andere Emissionen in Luft, Boden und Wasser zu reduzieren. Nicht zuletzt schließen wir so viele Stoffkreisläufe wie möglich: Wir gehen sparsam mit Rohstoffen um, verwenden Kreislaufverpackungen und recyceln.
Klimaschutz
Unsere Klimamaßnahmen erstrecken sich auf vier Ebenen:
- Mit unseren Produkten gestalten wir die Art und Weise, wie Menschen bauen und leben, weltweit nachhaltiger. Diesen positiven Beitrag zum Klimawandel wollen wir weiter steigern.
- Wir nehmen unsere eigenen CO2-Emissionen in Angriff; das sind in erster Linie die direkten Emissionen, die in unseren eigenen Produktionsprozessen und Gebäuden entstehen.
- Wir suchen nach Möglichkeiten, die Treibgasemissionen unserer Produkte zu reduzieren, sowohl in unseren Fabriken als auch bei den Anwendern vor Ort.
- Wir reduzieren die indirekten Emissionen, die durch den Transport unserer Rohstoffe und Produkte entstehen.
Energieneutrale und passive Bauweise
Wie gehen wir vor?
Passivhäuser benötigen 5 bis 8 Mal weniger Energie als herkömmliche Gebäude. Das ist wichtig, denn einem UN-Bericht zufolge entfallen auf Gebäude und den Bausektor zusammen 40 Prozent des europäischen Energiebedarfs im Jahr 2021. Außerdem herrscht in Passivhäusern ein gesundes und angenehmes Raumklima.
Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, bieten viele Regierungen finanzielle Unterstützung für Renovierungen und Energieeffizienzmaßnahmen an. Angesichts der unsicheren Energiepreise nehmen Renovierungs- und Isolierungsmaßnahmen sogar noch mehr zu. Für Neubauten ist das Bauen mit "Beinahe-Null-Energie" (NZEB) seit 2021 europaweit vorgeschrieben.
Wir tragen mit unseren Produkten dazu bei. Unsere Dämmprodukte, hauptsächlich Polyurethanschaum (PU), dichten Fugen ab und verhindern Wärme- oder "Kältebrücken". Dadurch verhindern sie Energieverluste in Gebäuden und verringern so die CO2-Emissionen. PU-Schaum wird vor allem in der Bauindustrie als hochwertiges Dämmmaterial für Dächer, Keller, Böden, Hohlwände und Industriegebäude eingesetzt. Richtig angewandter PU-Schaum wirkt sich auch positiv auf die Akustik aus und verringert das Risiko von Kondensation und Schimmel.
Soudal arbeitet seit Jahren mit der Bauindustrie zusammen, um Systeme für energieneutrales und passives Bauen zu entwickeln. Das Ziel: die Energie- und Dämmleistung der Systeme, in die Soudal-Produkte integriert sind, zu verbessern. Reine Produktinnovationen machen allmählich dem Systemdenken Platz: Wir verbessern nicht nur die Eigenschaften unserer Produkte, sondern überlegen beispielsweise auch, wie ein Fenster am besten eingebaut und isoliert werden kann.
Unsere Produkte sind so konzipiert, dass sie über viele Jahre hinweg funktionieren. Die Robustheit unserer Produkte sorgt zum Beispiel dafür, dass Fenster seltener repariert oder ausgetauscht werden müssen.
Wir verbessern die CO2-Bilanz unserer Prozesse und Gebäude
Wie gehen wir vor?
Wir nutzen möglichst viel Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Auf diese Weise reduzieren wir unsere CO2-Emissionen und werden unabhängiger von fossilen Brennstoffen. Vor einigen Jahren haben wir bereits in Solarzellen auf unseren Dächern in Turnhout und Pelt investiert. In den nächsten Jahren werden wir weitere Solarzellen installieren. Außerdem haben wir in Turnhout in eine eigene Windkraftanlage investiert.
Wir setzen kleinere und größere Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs unserer Gebäude ein. Unsere Büros und Produktionshallen in Turnhout (Belgien), Weert (Niederlande), Pionki (Polen) und Seoul (Südkorea) sind mit LED-Beleuchtung ausgestattet. Für die Beheizung unserer belgischen Büros verwenden wir Wärmepumpen. Auch im Werk 5 in Turnhout setzen wir auf geothermische Energie zur Temperaturregelung.
Auch bei unseren Produktionsprozessen reduzieren wir den Energieverbrauch. Unsere Kompressoren erzeugen beim Mischen Wärme, die dann zur Beheizung der Produktionshallen genutzt wird. Prozessautomatisierung und neue IKT-Technologien helfen uns ebenfalls, energieeffizienter zu arbeiten.
Im Jahr 2023 werden wir das Werk 5 in Turnhout in Betrieb nehmen, einen hoch automatisierten Standort, der die Produktionsprozesse besonders energieeffizient macht. Mit einer hervorragenden BREEAM-Bewertung wird diese Fabrik der Zukunft zum Vorbild für all unsere künftigen Bauprojekte. Werk 5 ist außerdem mit Solarzellen und geothermischer Energie ausgestattet.
Messung 2022 - Turnhout
Im Jahr 2022 haben wir die CO2-Bilanz unserer Scope-1- und Scope-2-Emissionen am Standort Turnhout berechnet. Unsere Scope-1-Emissionen beliefen sich auf 1.448 Tonnen CO2-Äquivalente. Unsere Scope-2-Emissionen beliefen sich auf 3.314 Tonnen CO2-Äquivalente.
Im Jahr 2022 haben wir 14,6 GWh elektrische Energie bezogen. Das ist ein Rückgang um 5,2 % im Vergleich zu 2021. Die Differenz lässt sich teilweise durch eine höhere Eigenproduktion von Ökostrom erklären. Darüber hinaus verbrauchten wir 2022 4665 MWh Gas, das sind 51 % mehr als 2021.
Ende 2022 haben wir die Windkraftanlage in Turnhout in Betrieb genommen. Diese produziert jährlich etwa 5 GWh erneuerbare Energie. Die Solarzellen auf unseren Dächern und die Windkraftanlage werden bis 2023 zusammen etwa 40 % unseres Strombedarfs in Turnhout decken.
Für das Jahr 2023 sind die Erstellung unserer CO2-Bilanz mit unseren Scope-3-Emissionen und die Ausarbeitung einer CO2-Roadmap mit einem Ziel für 2030 und 2050 in Übereinstimmung mit der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) geplant. Wir prüfen auch den Beitritt zur Science Based Targets initiative (SBTi), damit unsere Ziele mit denen des Pariser Klimaabkommens übereinstimmen.
Wir reduzieren die Auswirkungen von Treibstoffen
Wie gehen wir vor?
Unsere PU-Schaum-Aerosole enthalten Treibgase. Diese Gase werden in begrenztem Umfang freigesetzt, wenn die Behälter gefüllt werden. In Turnhout haben wir in eine Verbrennungsanlage investiert, um die Treibgase zu neutralisieren. Außerdem arbeiten wir kontinuierlich an der Optimierung der Zusammensetzung unserer Produkte und ersetzen systematisch Treibmittel mit hohem Treibhauspotenzial (GWP) durch andere Treibmittel.
Konkrete Maßnahmen und Erfolge im Jahr 2022
In den letzten Jahren haben wir Treibstoffe auf der Basis von Fluorkohlenwasserstoffen (HFKW) so weit wie möglich durch Fluorwasserstoffolefine (HFO) ersetzt. HFOs haben ein niedriges GWP (Global Warming Potential) und sind daher weniger klimaschädlich. Nahezu alle unserer HFKWs sind inzwischen durch HFOs ersetzt worden, was unsere Treibhausgasemissionen erheblich verringert hat.
Einige HFOs gehören zur PFAS-Gruppe (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen), einer Gruppe von synthetischen Chemikalien.
Wir machen unseren Transport nachhaltiger
Wie gehen wir vor?
Wir machen unseren eigenen Fuhrpark nachhaltiger, indem wir systematisch auf elektrische Nutzfahrzeuge umsteigen. Der Transport unserer Rohstoffe und Fertigprodukte erfolgt multimodal. Wir prüfen stets, ob ein Transport auf der Schiene oder auf dem Wasser möglich ist. Unsere Strategie, in der Nähe unserer Märkte zu produzieren, sorgt dafür, dass die Produkte weniger Kilometer zurücklegen und wir unsere CO2-Emissionen durch den Transport reduzieren.
Für den Gütertransport ergreifen wir bereits gemeinsam mit den Transporteuren unserer Produkte Maßnahmen, indem wir die Laderäume und die Stapelung der Produkte optimieren. Gemeinsam mit den Spediteuren verfolgen wir auch die Umstellung auf Elektro-LKWs und nicht-fossile Kraftstoffe genau.
Konkrete Maßnahmen und Errungenschaften im Jahr 2022
Im Jahr 2022 haben wir uns erneut für einen multimodalen Gütertransport entschieden, bei dem die Waren teilweise per Schiff und teilweise per Bahn transportiert werden. Das ist kosteneffizienter und schont das Klima. Sobald elektrische und andere nachhaltige Formen des Straßentransports auf dem Markt verfügbar sind, werden wir sie verstärkt einsetzen.
Was den Personenverkehr betrifft, so verfügte unser Fuhrpark 2022 nur über 2 Elektroautos. Im Jahr 2023 werden wir bereits 14 Elektrofahrzeuge haben, und diese Zahl wird schnell steigen. In den ersten Monaten des Jahres 2023 werden wir mehr als 60 Doppelladestationen auf unseren Parkplätzen installieren. Wir ergreifen auch Maßnahmen, um den Personenverkehr besser zu bewerten. Wir überprüfen unter anderem Auto-, Zug- und Flugreisen. Dies wird es uns ermöglichen, ab 2024 Verbesserungen vorzuschlagen.
Umweltschutz
Unsere Maßnahmen zum Umweltschutz erstrecken sich auf vier Ebenen:
- Wir reduzieren unsere Auswirkungen auf Wasser, Boden und Artenvielfalt
- Wir reduzieren unseren Wasserverbrauch
- Wir stoßen weniger flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus
Wir reduzieren unsere Auswirkungen auf Wasser, Boden und Artenvielfalt
Wie gehen wir vor?
Im Rahmen unserer Umweltpolitik konzentrieren wir uns unter anderem auf die Vermeidung von Luft- und Bodenverschmutzung, die Wasserwirtschaft und das Management von Abfallströmen. Unser Produktionsprozess in Turnhout wurde 2015 nach ISO 14001 zertifiziert, einer international anerkannten Norm für Umweltmanagementsysteme. Das Zertifikat bestätigt, dass wir die Umweltrisiken unseres Betriebs bestmöglich managen und reduzieren und dass wir eine angemessene Umweltpolitik entwickeln und umsetzen.
Wir leiten unsere Abwässer stets in Übereinstimmung mit den örtlichen Abflussnormen und Genehmigungen ein. Beim Erwerb neuer Grundstücke führen wir stets ein Bodengutachten durch. Falls erforderlich, bereiten wir den Boden vor dem Bau auf. Unsere Produktionsverfahren selbst haben nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf die Bodenverschmutzung.
Unsere Produkte können sich auf den Boden, das Wasser und die Artenvielfalt auswirken, wenn sie nach ihrer Verwendung in die Umwelt gelangen. Einige unserer Produkte enthalten zum Beispiel geringe Anteile an Schwermetallen, die lange Zeit in der Umwelt verbleiben. Um zu verhindern, dass unsere Produkte nach dem Gebrauch in die Umwelt gelangen, untersuchen wir, wie wir die ordnungsgemäße Sammlung des Endprodukts fördern können.
Konkrete Maßnahmen und Erfolge im Jahr 2022
Um die Auswirkungen unserer Abwässer auf die Wasserqualität weiter zu verringern, haben wir bereits viele Anstrengungen unternommen. So reinigen wir beispielsweise unsere Mischtanks so weit wie möglich mit lösungsmittelfreien Produkten. Außerdem setzen wir uns stark für die Verwendung von Produkten auf Wasserbasis ein. Derzeit wird ein Teil unseres Produktionswassers aufgefangen und extern entsorgt. Wir prüfen noch die Möglichkeit, dieses Produktionswasser in einer Wasseraufbereitungsanlage an unserem eigenen Standort zu behandeln.
Im Jahr 2022 wurden 885 Tonnen Abwasser aus den Werken 1, 2 und 3 in Turnhout abgeleitet. Das ist ein Rückgang um 128 Tonnen im Vergleich zu 2021.
Wir reduzieren unseren Wasserverbrauch
Wie gehen wir vor?
Unsere Produktionsprozesse verbrauchen wenig Wasser. Dennoch hinterfragen wir unsere Prozesse kontinuierlich, um den Wasserverbrauch weiter zu senken. Durch effizienteres Arbeiten konnten wir unseren Wasserverbrauch in Turnhout in den letzten Jahren auf knapp über 10.000 m³ pro Jahr senken. Das gesammelte Regenwasser wird teilweise als Sanitärwasser wiederverwendet. Dank eines neuen Regenwasserrückgewinnungssystems können wir 300.000 Liter Regenwasser in unterirdischen Behältern speichern und allmählich versickern lassen, so dass es gebremst in die Natur abgegeben wird. Um unseren Wasserverbrauch noch weiter zu senken, werden wir bis 2023 die größten Wasserverbraucher in unseren Prozessen und Gebäuden ermitteln.
Messung 2022 - Turnhout
Im Jahr 2022 verbrauchten wir in den Werken 1 und 2 in Turnhout 11.997 m³ Leitungswasser und 835 m3 Regenwasser. Das ist ein Rückgang gegenüber 2021.
Wir stoßen weniger flüchtige organische Verbindungen (VOCs) aus
Wie gehen wir vor?
Bei der Verwendung von Lösungsmitteln in unseren Produktionsprozessen werden flüchtige organische Stoffe (VOCs) freigesetzt. In großen Mengen sind diese Stoffe schädlich für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Deshalb entwickeln wir so weit wie möglich Produkte auf Wasserbasis und wenden wann immer möglich lösemittelfreie Reinigungsmethoden an.
Kreislaufprodukte
Unsere Ambitionen hinsichtlich einer Kreislaufwirtschaft bestehen auf drei Ebenen:
- Wir betreiben eine gute Abfallwirtschaft.
- Wir nutzen nachhaltige Rohstoffe.
- Wir machen unsere Verpackungen kreislauffähig.
Wir betreiben eine gute Abfallwirtschaft
Wie gehen wir vor?
Mit unserem Umweltmanagementsystem (ISO 14001) begrenzen wir unsere Abfallströme auf vielfältige Weise, zum Beispiel indem wir Reststoffe wie Papier, Kunststoff, Holz und Metall getrennt sammeln und in höchstmöglicher Qualität recyceln.
In den letzten Jahren haben wir mehrere Produktionslinien automatisiert. Dies ermöglicht uns eine kontinuierliche Produktion und verhindert Materialverluste und Abfälle. Dank der Automatisierung müssen wir unsere Anlagen seltener reinigen und es sind weniger menschliche Eingriffe erforderlich. Durch die Umsetzung des Prinzips "first time right" passieren weniger Produktionsfehler und die Abfallmenge sinkt. Wir versuchen, die Abfallmenge noch weiter zu reduzieren, indem wir das Bewusstsein schärfen. Wir recyceln Abfallströme, die bei unseren Produktionsprozessen noch anfallen, wie z. B. bedruckte und ungefüllte Dichtstofftuben, so weit wie möglich.
Konkrete Maßnahmen und Erfolge im Jahr 2022
Um das Abfallmanagement unserer Prozesse weiter zu optimieren, untersuchen wir, ob wir Produktreste aus unseren Mischwannen wiederverwenden können. Außerdem prüfen wir, wie wir den Einsatz von Reinigungsmitteln reduzieren können und ob wir die verwendeten Mengen recyceln können.
Wir suchen auch nach Möglichkeiten, Proben ein zweites Leben zu geben. Diese Proben werden für die Qualitätskontrolle unserer Endprodukte verwendet.
Messung 2022 - Turnhout
Unsere Abfallmengen in Turnhout sind im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 um 278 Tonnen gesunken. Am stärksten sank die Menge an Papier und Pappe mit 14 %, aber auch die Menge an Restmüll ging um 4 % oder etwa 125 Tonnen zurück.
Wir nutzen nachhaltige Rohstoffe
Wie gehen wir vor?
Vermeidung von schädlichen Rohstoffen
Wir vermeiden so weit wie möglich Rohstoffe, die für Mensch und Umwelt schädlich sein können. Insbesondere bei CMR-Stoffen streben wir eine Nullverwendung an. Die Abkürzung CMR steht für "carcinogenic, mutagenic or reprotoxic" und bezieht sich auf Stoffe, die krebserregend sind, Veränderungen des Erbguts hervorrufen können oder schädlich für die Fortpflanzung oder die Nachkommenschaft sind. Neben dem Verbot von CMR-Stoffen verfolgen wir auch eine strenge Politik zur Reduzierung von Rohstoffen, die andere Risiken bergen, wie z. B. bioakkumulierbare Stoffe, die sich in Pflanzen oder Tieren anreichern. Bei der Entwicklung neuer Produkte geht unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. So berücksichtigen wir beispielsweise bereits die Liste der "schädlichsten Chemikalien", die der neue europäische Green Deal bis 2025 vorsehen wird.
Wo immer möglich, entscheiden wir uns für alternative Produkte. In den letzten Jahren haben wir u. a. isocyanatfreie Schaumstoffe und Montagekleber auf Wasserbasis mit hoher Anfangshaftung auf den Markt gebracht, die weniger schädlich für Mensch und Umwelt sind.
Recycling
Wir verwenden in unseren Produkten so viele recycelte Materialien wie möglich. Zum Beispiel verwenden wir in einigen Klebstoffprodukten das Recyclingmaterial aus unserem PDR-Werk in Deutschland. Das Recycling unserer Produkte nach dem Einbau stellt eine große Herausforderung dar. Unsere Schaumstoffe und Klebstoffe sind oft nur in geringen Mengen vorhanden und haften an anderen Materialien. Das macht es sehr schwierig, sie wieder zu trennen, zu sammeln und zu neuen Rohstoffen zu verarbeiten. So werden beispielsweise Fensterprofile aus Aluminium in der Regel recycelt, ohne dass das Silikon entfernt wird, das sich aufgrund der hohen Temperaturen während des Recyclingprozesses zersetzt. Gemeinsam mit Partnern aus der Bauindustrie erforschen wir umfangreiche Möglichkeiten zur Trennung von Bauelementen, bevor sie recycelt werden.
Konkrete Maßnahmen und Erfolge im Jahr 2022
In den letzten Jahren haben wir mehrere CMR-Stoffe aus unseren Produkten entfernt. Darüber hinaus haben wir bis 2022 die Verwendung einiger Stoffe reduziert, die kürzlich ein höheres Risikoprofil erhalten haben. Dazu gehört Methylethylketonoxim, kurz MEKO, ein Stoff, der in einigen Silikondichtstoffen enthalten ist und krebserregend sein kann. Alle unsere Silikonprodukte für den europäischen Markt sind jetzt MEKO-frei. Chlorierte Paraffine (CP), die lange Zeit verwendet wurden, um Acrylate elastischer zu machen, sind ebenfalls verschwunden. Wir verfolgen alle Produktentwicklungen genau.
Kreislauffähige Verpackungen
Wie gehen wir vor?
In der Kreislaufwirtschaft ist die Verpackung eine Priorität. Da wir unter anderem B2C-Kunden beliefern, wird alles in relativ kleinen Mengen verpackt, und wir verwenden eine Menge Verpackungsmaterial. Wir bemühen uns, weniger Verpackungen zu verwenden und setzen so weit wie möglich auf recycelte und wiederverwertbare Materialien.
Neben Silikonschläuchen vermarkten wir seit mehr als 20 Jahren Schlauchbeutel für professionelle Anwender. Dies spart 75 % an Verpackungsmüll. Mit leichten, dünnwandigen Silikonschläuchen vermeiden wir weitere 285 Tonnen Plastikmüll pro Jahr. Wir verwenden zudem innovative Stretchfolie zum Umwickeln von Paletten.
Bei unseren Silikonschläuchen und Eimern für Do-it-yourself-Klebstoffe setzen wir auf recycelte Materialien. Die Eimer bestehen zu 80 % aus Post-Consumer-Recycling-Polypropylen (PP), das aus dem Recycling von Haushaltskunststoffabfällen gewonnen wird. Da die Nachfrage nach recyceltem Kunststoff größer ist als das Angebot, suchen wir mit Partnern nach Möglichkeiten, den Kreis unserer eigenen Kunststofftuben zu schließen. Wir sind auch Hauptgesellschafter der Recyclinganlage PDR, die in ganz Deutschland leere Metall-Aerosoldosen sammelt und verwertet. Wir untersuchen, wie wir das Recycling von PU-Schaumdosen auf andere Länder ausweiten können. Schließlich konzentrieren wir uns auch auf die Wiederverwertbarkeit unserer eigenen Verpackungen. Das Recycling von Silikonschläuchen ist nach wie vor eine Herausforderung, da mit Silikon verunreinigtes Polyethylen schwer zu recyceln ist. Wir untersuchen weiterhin mögliche Lösungen.
Konkrete Maßnahmen und Erfolge im Jahr 2022
Im Jahr 2022 haben wir mehr als 4 Millionen Kartuschen mit Dichtstoffen aus recyceltem Kunststoff (PCR) hergestellt, das sind 3 Millionen mehr als im Vorjahr. Bis 2023 wollen wir diese Zahl weiter auf 10 Millionen erhöhen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass auch die Lieferanten von recycelten Rohstoffen ihre Kapazitäten erhöhen können.
Im Jahr 2022 verbrauchen wir allein in Turnhout 240 Tonnen Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und PCR-PP-Verpackungen, im Jahr 2021 waren es 84 Tonnen. Um den Zufluss von recycelten Materialien selbst kontrollieren zu können, untersuchen wir die Möglichkeit, unsere eigenen Fugendichtmanschetten zu neuen Manschetten zu recyceln.