Bei dieser Instandsetzung eines Altbaus in Wetzlar war ein Austausch von Fenstern und Außentüren nahezu obligatorisch, denn bei kaum einer Modernisierungsmaßnahme ist der Energieeinspareffekt größer. Nach dem Ausbau der alten Fenster zeigte sich, dass an verschiedenen Stellen größere Teile aus dem Mauerwerk gebrochen sind und sich die Fensterlaibung unregelmäßig und mit größeren Lücken darstellte. Das ist eine typische Situation bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden. Damit aus diesen Rissen und Lücken beim Einbau der neuen Fenster keine Wärmebrücken oder Fehlstellen entstehen würden, waren die Experten vor Ort bei der Abdichtung der Bauanschlussfugen besonders achtsam.

Flexifoam + Rundschnur

Flexible Abdichtung der Anschlussfuge

In diesem Fall empfiehlt es sich, die Abdichtung der Anschlussfugen zwischen Baukörper und Fensterrahmen nicht mit konventionellen Dichtbändern, sondern einem flexiblen System zur Fensterabdichtung auf Basis eines elastischen Polyurethanschaumes, wie dem Soudal Window System (SWS) auszuführen. Das nach der ift-Richtlinie MO-01/1 geprüfte Komplettsystem zur Fensterabdichtung, verfügt durch die Flexibilität seiner Komponenten über dauerhaft optimale Wärme- und Schalldämmeigenschaften. Dadurch werden Wärmebrücken nachhaltig verhindert. 

Auch in Punkto Ausführungssicherheit bietet das flexible Abdichtungssystem überzeugende Argumente. Mit den Produkten Flexifoam, Soudaseal 215LM, Acryrub SWS und Silirub PRO N wurden im Frühjahr die vier Hauptkomponenten des Soudal Window Systems (SWS) mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet.

Laibungsfläche

Passgenaue Lösungen für jede Einbausituation

Häufig sind bei der Altbausanierung die Laibungsflächen in ihrem Grundzustand beizubehalten. Wenn das der Fall ist, können Abdichtungsfolien nicht zum Einsatz kommen, da diese immer verputzt oder verkleidet werden müssen. Sind die Laibungsflächen darüber hinaus nicht glatt (z. B. beschädigter Putz, Sichtmauerwerk mit tiefer liegenden Mörtelfugen, u. ä.), so stellen auch Fugendichtungsbänder keine ideale Lösung dar, da diese glatte Fugenflanken benötigen und dadurch Undichtigkeiten auftreten können. In diesen Fällen empfiehlt sich der Einsatz spritzbarer, elastischer Fugendichtstoffe. Diese sind in einer großen Farbtonvielfalt verfügbar, bieten ein großes Haftspektrum, sind flexibel dimensionier- und dosierbar und damit ideal für die Abdichtung der Laibungsfuge. 

Da bei jedem Baukörper thermisch bedingte Bewegungen auftreten können, die Längenveränderungen und Verformung des Baukörpers nach sich ziehen, sollte die Bauanschlussfuge in der Lage sein, diese Bauwerksbewegungen aufzunehmen. Dafür müssen die darin enthaltenen Dichtstoffe ausreichend dimensioniert sein. Häufig auftretende Fehler beim Fenstereinbau sind zu schmale, unterdimensionierte oder sogar komplett vergessene Anschlussfugen. In der Praxis werden je nach Rahmenwerkstoff Fugenbreiten von 10 mm bis 35 mm empfohlen. 

Flexifoam Anwendung

Flexifoam in der Funktionsebene

Hauptbestandteil des Soudal Window Systems in der Funktionsebene ist der gebrauchsfertige und sehr elastische Polyurethanschaum Flexifoam. Mit einer Bewegungsaufnahme von bis zu 50 % und seinem elastischen Rückstellvermögen ist der hellblaue Flexifoam zurzeit der flexibelste Schaum auf dem Markt. Selbst extreme Bauwerksbewegungen werden problemlos ausgeglichen, ohne dass Risse im Schaum entstehen. Die EC1-Plus-Kennung belegt, dass keine schädlichen Stoffe in die Raumluft gelangen und damit ein wohngesundes Klima erhalten bleibt. Im Vergleich mit klassischen Fugendichtbändern kann das flexible System Unebenheiten, Lücken und baubedingte Mängel im Bereich des Fensteranschlusses optimal ausgleichen und somit eine sichere und dauerhafte Wärme- und Schalldämmung gewährleisten.

Vor dem Einsatz des Schaums müssen die neuen Fensterrahmen mechanisch am Baukörper befestigt werden. Danach sollte überprüft werden, ob die Fugenflanken fest, sauber, und fettfrei. Nur so kann eine optimale Haftung gewährleistet werden. Bei der Verarbeitung ist eine Dreiflankenhaftung durch die Verwendung von geeignetem Hinterfüllmaterial zu vermeiden. Hierfür eignen sich beispielsweise PE-Rundschnüre. 

Durch vollständiges Ausfüllen des Hohlraumes zwischen Fensterrahmen und Baukörper wirkt die Funktionsebene wärmedämmend und schallreduzierend. Dank hoher Elastizität nach der Aushärtung kann der flexible Schaum Fugenbewegungen perfekt aufnehmen, ohne Risse zu bilden. Er ist somit langlebig und gewährleistet eine dauerhaft optimale Funktionalität. 

Acryrub SWS Anwendung

Abdichtung in der Raumebene

Die Trennung zwischen Raum- und Außenklima verläuft auf der wärmeren Wandseite mit höherer Feuchte durch die  angrenzende Raumluft. Dies verlangt eine luft- und dampfdiffusionsdichte innere Abdichtung. Beim Soudal Window System steht dafür der Profi-Acryldichtstoff Acryrub SWS zur Verfügung. Dieses Acrylat ist, durch sein für Acrylatwerkstoffe untypisches, elastisches Rückstellvermögen, zum Abdichten von Fugen, Anschlüssen und Übergängen im Innenbereich bestens geeignet. Nach der Trocknung kann das Acryl problemlos überstrichen, überputzt und übertapeziert werden. 

Optimaler Schutz auf der Wetterseite

An der Außenseite muss die Fensteranschlussfuge winddicht, schlagregendicht und witterungsbeständig abgedichtet werden. Dabei ist der Wasserdampfdiffusionswiderstand niedriger als bei der Innenabdichtung. Neutrale Silikondichtstoffe eignen sich besonders gut für die Außenfugen, insbesondere durch ihre exzellenten Hafteigenschaften, Witterungsbeständigkeit und Langlebigkeit. Ebenso lassen sich Hybridpolymere und PU-Dichtstoffe einsetzen, insbesondere dann, wenn die an der Fuge angrenzenden Bereiche mit einem Anstrich versehen werden sollen. Bei der Modernisierung am Objekt der Familie Schmidt wurde mit Soudaseal 215 LM ein Hybrid-Polymer zur wetterfesten Abdichtung eingesetzt, das optimale Hafteigenschaften mit sich bringt, dauerelastisch ist und sich wie ein Acrylat ebenfalls überstreichen lässt.

Soudaseal 215 LM Anwendung

Ideal für die energetische Sanierung

Die perfekt aufeinander abgestimmten Systemkomponenten der SWS-Fensterabdichtung erfüllen alle Anforderungen der EnEV, DIN 4108-7, der RAL-Montagerichtlinien und ist beim ift Rosenheim im System nach MO – 01/1 geprüft. Die Gefahr, dass Fehlstellen oder Wärmebrücken in der Anschlussfuge den Energieeinspareffekt mindern, ist durch Einsatz des flexiblen und hochwärmedämmenden PU-Schaums gebannt. Die regelmäßigen Produktprüfungen, die im Rahmen des RAL-Gütezeichens erfolgen, geben dem Verarbeitungsbetrieb zudem ein Höchstmaß an Ausführungssicherheit.