Im Vergleich zu anderen Aspekten beim Bau werden Fugen und Verbindungen oft vernachlässigt. Baufugen müssen sorgfältig geplant werden, damit sie die Ausdehnung/Zusammenziehung von Baustoffen ausgleichen und Passungstoleranzen ermöglichen können. In der Praxis kommt es jedoch häufig zu unregelmäßigen Fugenmaßen oder nicht geplanten Fugen und Verbindungen. Zum Glück können sich Architekten, Ingenieure und Bauunternehmer bei solchen Problemen auf die Produkte und die Expertise von Soudal verlassen.
Der Verschluss von Fugen kann eine oder mehrere der folgenden Funktionen haben: Luftdichtheit, Schutz vor Schlagregen und Feuchtigkeit, Ästhetik, Wärmedämmung, Brandschutz, Schallschutz und Einbruchschutz.
LUFTDICHTHEIT
Die Luftdichtheit betrifft nicht nur (geplante) Fugen, sondern auch Risse und Spalten, die normalerweise unerwünschte oder ungeplante Verbindungen darstellen. Die aktuell auf dem Markt verfügbaren Produkte zum Verschließen von Rissen, Spalten und Fugen müssen fast keine oder nur sehr geringe Vorgaben zur Luftdichtheit erfüllen. Es gibt jedoch eine Europäische Norm, EN 12114, die ein allgemeines Prüfverfahren zum Messen der Luftdurchlässigkeit von Bauteilen (unter Laborbedingungen) beschreibt. Ergebnis ist ein Wert für den Leckagestrom pro Meter oder Quadratmeter. Mehrere Produkte von Soudal halten diese Werte ein (Näheres siehe unten). Für Dicht- und Klebstoffe gilt generell, dass eine ausreichende Kohäsion (gegen Zerreißen) und Haftfähigkeit (Verklebung) vorliegen muss, um eine langfristige Luftdichtheit zu gewährleisten. Bei Dichtstoffen hängt die Kohäsion stark von möglichen Bewegungen des Produkts ab, das Haftvermögen hingegen von der Vorbereitung und Beschaffenheit der Oberfläche. Kurz gesagt: Für optimale Ergebnisse sollte man ein für die Aufgabe passendes, hochwertiges Produkt wählen und dieses korrekt und sorgsam verarbeiten.
WÄRMEDÄMMUNG
Zahlreiche Produkte, vor allem Bauschäume, haben sehr gute wärmeisolierende Eigenschaften. Als Indikator gilt der Lambdawert (λ). Besonders bei breiteren Fugen sollten Wärmebrücken vermieden werden. Der dreidimensionale Korrekturfaktor für Fugen zwischen zwei isolierenden Oberflächen heißt Psi-Wert (ψ). In Belgien liegt die Mindestanforderung für Fensteranschlussfugen bei 0,10 W/mK.
SCHALLSCHUTZ
Seit einiger Zeit gelten in vielen Ländern strengere Regeln in Bezug auf den Schallschutz (belgische Norm NBN S 01-400-1). Aber das Sprichwort „die Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“ ist für den Schallschutz definitiv zutreffend. Elastische Füllstoffe oder Kombinationen mit solchen Stoffen sind besonders geeignet, um die Schallübertragung zu reduzieren. Zur Bewertung dient hier das Schalldämmmaß „R“.
Feuchtigkeitsschutz
Auch das Feuchtemanagement in einem Gebäude ist ein wichtiges Thema, bei manchen Bauwerken noch mehr als bei anderen. Deshalb kann es auch bei der Abdichtung von Fugen wichtig sein, den µ-Wert eines Stoffes oder noch besser den Sd-Wert eines bestimmten Materials zu berücksichtigen.
Schutz Vor Schlagregen
Schlagregendichte Produkte sind nicht nur wasserdicht, sondern bieten auch Widerstand gegen Wasser, dass mit hohem (Wind-)Druck auf das Produkt trifft. Dieser Druck steigt abhängig von der Traufhöhe. Bei Gebäuden, die höher als 50 m sind, kann dieser Druck auf 600 Pa oder sogar darüber ansteigen. Als primäre Sperre dienen hauptsächlich Fugendichtstoffe, die für Fassaden und Verglasungen geeignet sind und eine hohe Bewegungsaufnahme bieten. Diese Stoffe werden nach der neuen CE-Kennzeichnung (harmonisierte Norm EN 15651) bzw. dem Standard EN ISO 11600 klassifiziert: „F“ für Fassaden, „G“ für Verglasungen – 20 % bzw. 25 % Bewegungsaufnahme. Zudem müssen Produkte für die Außenanwendung UV-beständig sein.
BRANDSCHUTZ
Ein essentieller Bestandteil des passiven Gebäudebrandschutzes sind Brandabschnitte. Dabei spielen Fugen und Abdichtungen von Durchführungen eine zentrale Rolle. Die maßgeblichen Normen sind EN 1366-3 für Abschottungen und EN 1366-4 für Fugen. Der Feuerwiderstand wird in Minuten ausgedrückt; für Fugen und Abdichtungen von Durchführungen in erster Linie hinsichtlich Flammenintensität und Isolierung.
EINBRUCHSCHUTZ
Für Außenfassaden ist dieses Merkmal in den Normen EN 1627 bis EN 1630 klassifiziert. Hier können elastische Verglasungsdichtstoffe Vorteile bieten, die außerdem noch die Luft- und Wasserdichtheit des Fensters erhöhen.
ÄSTHETIK
Fugen, und insbesondere deren Abschluss, können dazu beitragen, das innere und äußere Erscheinungsbild eines Gebäudes zu verbessern. Wichtig sind dabei Struktur und Farbe des Dichtstoffs.
